Dezember 19, 2018

Der neue Brother ScanNCut SDX 1200 - mein Eindruck nach mehreren Wochen intensiver Nutzung

Im Oktober 2018 wurde die neueste Brother ScanNCut SDX 1200 Schneidemaschine ausgeliefert.
Wer diese zu Weihnachten bekommt (wow, tolles Geschenk!) oder sich selbst damit beschenkt hat (alles richtig gemacht!) hat den bedienungsfreundlichsten und gleichzeitig kraftvollsten Schneideplotter, den es zur Zeit gibt.
Ich habe den Plotter übrigens wie jeder Kunde im Fachhandel gekauft. Dies ist also keine Werbung für Brother und der Beitrag gibt meine persönliche Meinung und meine eigenen Erfahrungen mit dem Gerät wieder.




Der neue Plotter, der bis zu 3 mm dickes Material schneidet, kommt mit viel nützlichem Zubehör. Es sind 2 Schneidematten und 2 verschiedene Automatikmesserhalter mit Klinge, Stifte, Stiftehalter und ein Spatel dabei. Außerdem sind zwei der äußerst praktischen Stoffschneidefolien dabei, von denen die meisten gar nicht wissen, wofür sie sind (man macht damit eine Schneidematte super super stark klebend für Stoff, Filz, Kunstleder etc.).

Was mir sehr gut gefallen hat, ist ein kleines Anleitungsheft, das mit im Lieferumfang war, mit einem ersten Schritt-für-Schritt Projekt. Das ist endlich mal eine echte Hilfe für Anfänger und auch für Umsteiger. Ich rate jedem, als erstes die kleine blaue Box aus dem mitgelieferten Papier zu schneiden. Dann weiß man schonmal ganz grob, was wo ist und welcher Knopf und welche Schaltfläche was machen.




Wer gerne aus Büchern lernt, kommt dann auch mit meinem Buch "Die ScanNCut Schneidewerkstatt" mit vielen Tipps und Projekten für die ScanNCut sehr gut zurecht, obwohl es für die Vorgängermodelle geschrieben ist.




Zwei wichtige Unterschiede zu den Vorgängermodellen sind echte Innovationen:

1. der neue SDX 1200 ist flüsterleise. Das ist wirklich beeindruckend. Und ich weiß wovon ich rede, denn der SDX 1200 ist mein Plotter Nr. 8

2. die automatische Messereinstellung, bei der die Dicke des Materials abgetastet wird und das Messer sich selbst einstellt. Und es funktioniert tatsächlich. Sogar mit der automatischen Druckeinstellung. Bei sehr dicken Materialien schneidet der Plotter ganz von selbst einfach 2-3 Durchgänge. Das ergibt tolle, saubere Schnitte, auch bei schwierigen Materialien. Super!
Endlich nicht mehr diese nervigen Testschnitte oder alternativ dazu zerschnittene Matten oder kaputtes Material.
Ich bin von der Leistung des Automatikmessers total begeistert, nachdem ich alle möglichen Materialien zu verschiedenen Projekten geschnitten habe.



Der ScanNCut SDX 1200 hat mehrere praktische Ablagefächer. In die linke untere Klappe passt die Kurzanleitung, die nützliche Infos enthält (also bitte durchlesen und aufbewahren).




Diese Ablagefächer bilden wenn Sie geschlossen sind, eine stabile gerade Fläche. So biegt sich die Matte nicht nach unten beim Laden in die Maschine. Die Fläche hält sogar kräftiges Aufrollen mit der Walze aus, was ich gern mache, damit direkt vorm Schneiden immer noch alles fest auf der Matte haftet.



Auch gut: die Schneidematte passt unter den Plotter darunter. Das spart Platz beim Aufbringen des Materials und beim Ablegen der Matte.




Wer immer wieder den Eingabestift sucht, sollte sich angewöhnen, diesen immer in das offene Ablagefach rechts oder in die Vertiefung oben zu legen. Für den Touchscreen ist es einfach besser, den Stift zu benutzen und nicht den Finger.




Auch gut: der Touchscreen ist komplett versenkt, wenn er heruntergeklappt ist. So kann der Plotter bei Platzmangel (und wer hat schon genug Platz) auch mal als Ablage für ein Blatt Papier oder Folie benutzt werden.



Die Funktionen am Bildschirm sind beim neuen Plotter nahezu gleich wie bei den Vorgängermodellen.
Es gibt rechts am Touchscreen 4 Knöpfe:
1. zum Einschalten
2. der "Home"-Knopf, um immer wieder zum Starbildschirm zurückzukommen
3. der Knopf, um die Schneidematte ein- und auszufahren
4. der Notfallknopf (Pause) - hiermit pausiert ihr den Plotter direkt, wenn mal irgendwas unterwegs schiefgeht

Umsteiger vermissen vielleicht den Startknopf und den Einstellungen-Knopf. Diese beiden werden jetzt über Schaltflächen am Touchscreen angezeigt.




Bevor du schneidest, bekommst du eine Anzeige der aktuellen Einstellungen. Jetzt musst du darauf achten, ob du den Halbschnitt (für Folien) eingeschaltet haben möchtest (ON) oder ob du ganz durchschneiden möchtest (OFF). Du kannst dies ändern, indem du auf das kleine Werkzeugsymbol tippst und dann auf die zweite Seite gehst. Das kann man sich leicht merken.



Der ScanNCut SDX 1200 schneidet Material bis zu 3 mm. Und das packt er auch ganz prima. Dicke Materialien schneidet er von alleine in 2 oder 3 Durchgängen. Ich habe ihn mit Papier, Karton, verschiedenste Bügelfolien, Wellpappe, mit dickem Schuhkarton, selbst bedrucktem Stoff und Filz "gefüttert" und er schneidet alles einwandfrei ohne, dass ich an den Einstellungen herumprobieren musste. Das macht echt Spaß! Die Schneidemaschine hat richtig viel Power und ist für kraftvolles Schneiden gemacht. Beim Schneiden von Vinyl brachte ich das Automatikmesser jedoch an seine Grenzen. Vinyl ist eben sehr dünn. Hierfür habe ich dann das Messer meiner CM900 genommen und die Messerlänge und den Druck selbst eingestellt. Dann hat er auch das Vinyl einwandfrei geschnitten.

Mit dem ScanNCut SDX 1200 können also auch die Messerhalter und Klingen der Vorgängermodelle verwendet werden. Diese müssen dann aber von Hand eingestellt werden. Der Automatikmesserhalter und die dazugehörige Klinge für die SDX-Serie sind teurer. So lässt sich mit der Verwendung der von Hand einstellbaren Messer deutlich Geld sparen für diejenigen, die sowieso immer das gleiche Material mit den gleichen Einstellungen schneiden.

Alle Experimentierfreudigen und wer wie ich, ständig unterschiedliche Materialien schneidet, wird die Automatikmesser lieben.
Ich arbeite nun mit nur einem Messerhalter, habe mir die Röhrchen mit den verschiedenen Klingen mit Vinylfolie deutlich beschriftet und wechsle die Klinge bei Bedarf.



Die Schneidematten der CM-Reihe funktionieren NICHT mit den neuen Plottern. Die neuen Matten sind dicker und haben andere Steuerungszeichen aufgedruckt. Man kann sie auch nur noch von einer Seite in die Maschine laden.
Also aufpassen, wenn ihr Schneidematten kauft, dass ihr die Richtigen für die SDX-Serie kauft. Schneidematten können auch mit Schnittspuren, die kaum zu vermeiden sind, noch lange verwendet werden. Sie müssen jedoch immer gut kleben. Mit meinem Lieblingskleber, dem ZIG Klebestift können Schneidematten immer wieder schnell und sauber klebrig gemacht werden.
Es gibt bei den neuen Matten manchmal ein Problem mit dem Einzug, wofür Brother hoffentlich schnell eine Lösung findet.

Mein Fazit:
ein super Plotter mit vielen echten Verbesserungen im Vergleich zu den Vorgängermodellen, die den höheren Preis absolut rechtfertigen.
Das Automatikmesser ist eine Innovation, die richtig gut funktioniert und Zeit, Nerven und Material spart. So verzeihe ich Brother sogar das babyhellblaue Gehäuse, das mir so gar nicht gefällt. Aber das ist Geschmackssache und eine Maschine muss funktionieren. Das tut der neue ScanNCut SDX 1200 dann auch so viel besser als ich erwartet hatte - ein Kraftpaket, mit dem sich auch Plotteranfänger schnell anfreunden werden.

Morgen (oder übermorgen) zeige ich euch, wie ich einen Stapel Weihnachtskarten mit Filzpatches mit dem ScanNCut SDX 1200 geschnitten habe.

Bis dann,

Angelika



1 Kommentar:

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