Der Hund wundert sich, warum der Mensch jetzt Maulkorb trägt....
Innerhalb von wenigen Wochen ist nichts mehr so wie es war.
Eine Freundin schickt mir 5 Würfel Hefe aus Süddeutschland, damit ich weiter Brot backen kann und ich mache einen Freudentanz.
Statt Stoff schneidet die Zuschneideschere jetzt meine Haare. Danach fühlte mich mich tatsächlich besser.
So könnte ich jetzt noch eine Weile weitermachen, aber sicher hat jeder seine eigenen Erlebnisse (dafür gibt es hier eine Kommentarfunktion. Ich freue mich von euch zu lesen!)...
Und nachdem ich dann endlich wieder aus der Schockstarre aufgewacht bin, stelle ich fest: alles Schlimme hat doch auch gute Seiten.
Ich telefoniere stundenlang mit alten Freundinnen, die plötzlich Zeit haben und erreichbar sind. Ich beobachte wie Menschen trotz räumlichem Abstand wieder dichter zusammenrücken.
Ich spare jede Menge Geld - Lippenstift, Friseur, Essengehen, Kaffeetrinken, Urlaubsreisen und bin auch froh darüber, denn auch ich hatte 4 Wochen lang fast keine Bestellungen.
Nachdem ich meine Werkstatt und mein Warenlager umgeräumt hatte, um all die Neuheiten, die ich im Februar noch geliefert bekommen habe, zu verstauen, sichtete ich meine Bestände an Baumwollstoff. Dann nähe ich eben auch Mund- Nasebedeckungen...
Ich machte selbst einen Schnitt, weil mir die im Netz alle nicht so richtig gefallen. Den ausgetesteten Papierschnitt bereitete ich dann in Sure Cuts a Lot für den Cricut Maker als Datei auf.
Das ging super. Mit mehreren Matten schnitt ich immer mehrere Teile aus dem gleichen Stoff auf einmal. So entstanden die Zuschnitte für 20 Frauen- und 8 Männermasken, alle exakt zugeschnitten. Das hilft schon sehr beim anschließenden Nähen.
Innen habe ich jeweils Jerseystoff verarbeitet und für die Masken, die ich selbst behalte, habe ich zwei alte löchrige T-Shirts zerschnitten - Upcycling auch in Zeiten von Corona! Der Innenstoff wird dann sowieso fast ganz von der Filtereinschubtasche verdeckt.
Die Masken gingen dann auch gleich weg, so wie sie unter der Nähmaschine hervor kamen :-). Und ich konnte einige Menschen in meinem Umfeld damit erfreuen und auch beruhigen.
So ist der April wahnsinnig schnell vergangen. Es fehlen mir die kleinen Highlights, die die Tage und Wochen unterteilen und die eine Zeit länger und lebenswerter erscheinen lassen.
Obwohl ich gern und viel zuhause bin und als kreativer Mensch sowieso nie Langeweile habe, vermisse ich viele Dinge.
Da bleibt die Hoffnung, dass wir diese so außergewöhnliche Situation auch dazu nutzen, und zwar bis ganz oben in der Politik und der Wirtschaft, um interessante Schlüsse zu ziehen, Erfahrungen zu verarbeiten, Neues zu entdecken und Dinge dauerhaft positiv zu verändern.
Und im Kleinen sollten wir einfach mal auf die schönen Dinge achten, die uns trotz der Einschränkungen keiner nimmt: wunderschön blühende Bäume, die wärmende Frühlingssonne, das Internet, das uns trotz Kontakteinschränkungen miteinander verbindet und die eigene Kreativität.
So wünsche ich euch einen schönen Start in den Mai und ein erfülltes Wochenende,
haltet schön Abstand und bleibt gesund!
Liebe Grüße,
Angelika