April 30, 2020

Was für eine verrückte Zeit

Ver-rückt im wahrsten Sinne des Wortes...
Der Hund wundert sich, warum der Mensch jetzt Maulkorb trägt....



Innerhalb von wenigen Wochen ist nichts mehr so wie es war.

Ich überlege tatsächlich, ob ich lieber vor oder nach dem Einkaufen duschen soll und entscheide mich für "danach" (wir müssen ja sowieso Abstand halten :-))).

Eine Freundin schickt mir 5 Würfel Hefe aus Süddeutschland, damit ich weiter Brot backen kann und ich mache einen Freudentanz.

Statt Stoff schneidet die Zuschneideschere jetzt meine Haare. Danach fühlte mich mich tatsächlich besser.




So könnte ich jetzt noch eine Weile weitermachen, aber sicher hat jeder seine eigenen Erlebnisse (dafür gibt es hier eine Kommentarfunktion. Ich freue mich von euch zu lesen!)...

Und nachdem ich dann endlich wieder aus der Schockstarre aufgewacht bin, stelle ich fest: alles Schlimme hat doch auch gute Seiten.

Ich telefoniere stundenlang mit alten Freundinnen, die plötzlich Zeit haben und erreichbar sind. Ich beobachte wie Menschen trotz räumlichem Abstand wieder dichter zusammenrücken.

Ich spare jede Menge Geld - Lippenstift, Friseur, Essengehen, Kaffeetrinken, Urlaubsreisen und bin auch froh darüber, denn auch ich hatte 4 Wochen lang fast keine Bestellungen.

Nachdem ich meine Werkstatt und mein Warenlager umgeräumt hatte, um all die Neuheiten, die ich im Februar noch geliefert bekommen habe, zu verstauen, sichtete ich meine Bestände an Baumwollstoff. Dann nähe ich eben auch Mund- Nasebedeckungen...

Ich machte selbst einen Schnitt, weil mir die im Netz alle nicht so richtig gefallen. Den ausgetesteten Papierschnitt bereitete ich dann in Sure Cuts a Lot für den Cricut Maker als Datei auf.




Und los gings mit Schneiden:






Das ging super. Mit mehreren Matten schnitt ich immer mehrere Teile aus dem gleichen Stoff auf einmal. So entstanden die Zuschnitte für 20 Frauen- und 8 Männermasken, alle exakt zugeschnitten. Das hilft schon sehr beim anschließenden Nähen.




Innen habe ich jeweils Jerseystoff verarbeitet und für die Masken, die ich selbst behalte, habe ich zwei alte löchrige T-Shirts zerschnitten - Upcycling auch in Zeiten von Corona! Der Innenstoff wird dann sowieso fast ganz von der Filtereinschubtasche verdeckt.






Die Masken gingen dann auch gleich weg, so wie sie unter der Nähmaschine hervor kamen :-). Und ich konnte einige Menschen in meinem Umfeld damit erfreuen und auch beruhigen.





So ist der April wahnsinnig schnell vergangen. Es fehlen mir die kleinen Highlights, die die Tage und Wochen unterteilen und die eine Zeit länger und lebenswerter erscheinen lassen.

Obwohl ich gern und viel zuhause bin und als kreativer Mensch sowieso nie Langeweile habe, vermisse ich viele Dinge.

Da bleibt die Hoffnung, dass wir diese so außergewöhnliche Situation auch dazu nutzen, und zwar bis ganz oben in der Politik und der Wirtschaft, um interessante Schlüsse zu ziehen, Erfahrungen zu verarbeiten, Neues zu entdecken und Dinge dauerhaft positiv zu verändern.

Und im Kleinen sollten wir einfach mal auf die schönen Dinge achten, die uns trotz der Einschränkungen keiner nimmt: wunderschön blühende Bäume, die wärmende Frühlingssonne, das Internet, das uns trotz Kontakteinschränkungen miteinander verbindet und die eigene Kreativität.






So wünsche ich euch einen schönen Start in den Mai und ein erfülltes Wochenende,
haltet schön Abstand und bleibt gesund!

Liebe Grüße,

Angelika



April 09, 2020

Ein neuer Standort für meine alten Porzellanfiguren

Nach 8 Jahren habe ich endlich die Gelegenheit gehabt, die restlichen Erbstücke meiner Mutter zu bekommen. Darunter war auch eine Gruppe edler Lladro Porzellanfiguren. Wie man sehen kann, hatte meine Mutter außerdem eine Vorliebe für Enten.



Obwohl ich nicht wirklich ein Sammler von Porzellanfiguren bin, sollten diese doch einen schönen Platz bekommen. Sie sind eine schöne Erinnerung an meine Mutter und ihre Leidenschaften.

Ich habe ein sehr altes, schäbiges Bücherregal, das jedoch perfekte Abmessungen für eine Wand im Schlafzimmer hat. Ich wollte es anstreichen, gleich nachdem ich es geschenkt bekommen habe. Das war so ungefähr vor 20 Jahren...

Hier kann ich die ganze Serie Figuren nebeneinander stellen.
Also habe ich einen Rest Fleur Chalky Look Farbe genommen und einfach nur die Oberseite und die rechte Seitenwand angestrichen, damit es kein riesiges Projekt mit Aus- und Einräumen wird.



Als nächstes habe ich mit Procreate, einem Zeichenprogramm am iPad ein paar schnörkelige Vorlagen für Schablonen gezeichnet/nachgezeichnet und die Dateien in der Dropbox abgelegt.

Dann kommt bei dem schönen Wetter auf der Terrasse die kleine Cricut Joy wieder zum Einsatz. Als Schablonenmaterial nehme ich Verpackungen aus dünnem Karton, die ansonsten in der Papiertonne landen würden, z. B. eine Medikamentenschachtel.



In der Cricut Software kann man Schwarzweiß-Bilder aus der Dropbox hochladen und das Programm erstellt dann die benötigten Schnittlinien ganz von selbst - super! Das klappt auch mit selbst gezeichneten Linien, als .jpg oder png abgespeichert.



Die Cricut Joy schneidet mit dem kleinen Standardmesser sogar Karton, wenn er nicht zu dick ist. So habe ich dann fünf Schablonen in verschiedenen Größen und Anordnungen geschnitten. 



Mit einem Schablonenpinsel, bei dem die Borsten flach abgeschnitten sind, tupft man von oben möglichst senkrecht die Farbe durch die Schablone. Am besten wird das Ergebnis mit einem möglichst trockenen Pinsel mit ganz wenig Farbe. 



Ich habe die Figuren zuerst aufgestellt und das Schablonenmuster dann darum herum angeordnet. Die Figuren haben dann noch zum Beschweren der Schablonen gedient, damit diese beim Auftupfen nicht verrutschen.



Das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Und wenn ich das Regal dann wieder umfunktionieren möchte, kann ich es einfach wieder neu und vielleicht dann auch komplett anstreichen.



Es tut gut, in dieser Zeit des Zuhause bleiben müssens, das Zuhause zu verschönern und umzugestalten. Bleibt schön gesund!

Angelika